Kulturprojekte

Regelmäßig werden in der ALI Kultur- und Kreativprojekte angeboten. Erwerbslose können sich hier kreativ betätigen: beim Malen, Schauspielern, Handwerken, Gestalten oder Organisieren. Kulturprojekte gehen über künstlerische Kurse hinaus. Sie bieten Erwerbslosen die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und ein "Produkt" zu erstellen, das zum Beispiel im Rahmen einer Ausstellung oder Aufführung präsentiert wird. Sie sind eine Möglichkeit, die schwierige Situation der Arbeitslosigkeit zu gestalten und die negativen Folgen von Arbeitslosigkeit wie z.B. Mutlosigkeit und Resignation zu verringern und zu überwinden. Kommunikation und Solidarität werden dabei angeregt, andere Lebensbereiche neben "Arbeit und Beruf" erfahren Wertschätzung. Es geht darum, die Situation der Arbeitslosigkeit zu "überleben", aber auch Kreativität und Eigeninitiative zu wecken und Perspektiven zu entwickeln. Und nicht zuletzt auch um Möglichkeiten der Integration in den Arbeitsmarkt. Im Rahmen unserer Kulturprojekte arbeiten wir mit vielen verschiedenen Kooperationspartnern zusammen. Einen Überblick über aktuelle und vergangene Projekte finden Sie hier:

Persönliche und gesellschaftliche Zukunftsperspektiven stellen Erwerbslose mit der Kunstinstallation "WOHIN?" dar. Dabei erarbeiteten die Teilnehmenden verschiedene Objekte zum Thema der eigenen und gesellschaftlichen Zukunft und stellten sie anhand eines Weges aus Schalbrettern dar. Das interaktive und begehbare Kunstwerk führt die Betrachtenden an verschiedenen Stationen vorbei. Dabei geht die Frage nach dem eigenen Weg über Burnout, psychische Erkrankung, eigenen Ressourcen bis hin zur Frage nach der Zukunft der Welt im Klimawandel.


Mit den Ausstellungen Abstellgleis und ich-morgen-arbeitsplatz waren wir 2022 in der Kfz-Zulassungsstelle des Landkreis Gießen vertreten. Die Kombination dieser beiden Ausstellungen wurde hier zum ersten Mal gezeigt und verdeutlicht die verbindenden Aspekte beider Projekte. Abstellgleis zeigt Fotos stillgelegter Betriebsstätten und setzt sie mit kurzen Texten in Bezug zur Situation der Erwerbslosigkeit. Ich-morgen-arbeitsplatz besteht aus 15 umgestalteten Stühlen, die verschiedene Aspekte des Themas Arbeit beleuchten.


Für die GIENNALE III erarbeiteten wir eine Installation aus 22 Schuhen. Dafür wurden alte, ausgediente Schuhe künstlerisch verändert und gestaltet und in einen neuen Zusammenhang gestellt. Das Festivalmotto der GIENNALE III „das ist doch von oben gar nicht gewollt“ beschreibt einen Eindruck, den gerade Erwerbslose leider oftmals gewinnen – wenn sie initiativ werden, etwas verändern wollen, eigene Wege beschreiten.


„ich – morgen – arbeitsplatz“ ist eine Installation von 14 gestalteten Stühlen. Das Kunstprojekt entstand als Beitrag zum Projekt ich.morgen, das von der Stadtbibliothek Gießen in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Zentrum Gießen und dem Büro für Zellkultur verwirklicht wurde.


Das Bündnis „Auf Recht Bestehen“ hat zu bundesweiten Aktionstagen zur Erhöhung der Hartz-IV-Sätze am 30. und 31. Oktober 2020 aufgerufen. Im Vorfeld dazu veranstaltete die Arbeitsloseninitiative in Zusammenarbeit mit der DGB Kreisgruppe Gießen am 29.10. um 12:00 h eine Pressekonferenz vor dem Gewerkschaftshaus. Um der Kernaussage „Hartz 4 zementiert Armut“ mit einer Aktion auch visuell Gewicht zu verleihen, wurde der Begriff Armut auf dem Vorplatz des Hauses in Zement gegossen.


Unter dem Motto „Abstellgleis“ fotografieren Teilnehmende aus Projekten der Arbeitsloseninitiative Impressionen zurückgelassener Fabrik- und Lagerhallen und setzten sie mit kurzen Texten in Bezug zu ihrer Lebenssituation und möglichen Perspektiven. Daraus entstand eine Fotoausstellung mit 60 Motiven und Textfragmenten. Sie wurde im Jokus Gießen, im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN Mainz und im Rathaus der Stadt Gießen gezeigt.


Bereits 2018 fanden die Kunst-Aktionetage, die unter dem Motto STADTGESTALTEN auf dem Kirchenplatz stattfanden, viel Zulauf und Aufmerksamkeit. Daher boten wir im Jahr 2019 weitere 6 Aktionstage an, in denen sich der Gießener Kirchenplatz zum Kunstatelier und Begegnungsraum verwandelte.


Seiten