Für die GIENNALE III erarbeiteten wir eine Installation aus 22 Schuhen. Dafür wurden alte, ausgediente Schuhe künstlerisch verändert und gestaltet und in einen neuen Zusammenhang gestellt. Das Festivalmotto der GIENNALE III „das ist doch von oben gar nicht gewollt“ beschreibt einen Eindruck, den gerade Erwerbslose leider oftmals gewinnen – wenn sie initiativ werden, etwas verändern wollen, eigene Wege beschreiten.
So zum Beispiel, dass sie die Erfahrung machen, dass die Fortbildung die sie gerne machen würden, abgelehnt wird und sie stattdessen in eine Maßnahme gesteckt werden oder dass bürokratische Hürden Selbständigkeit und eigenständiges Handeln verhindern. Oder auch, dass sie wenig Einfluss darauf haben, gesellschaftliche Missstände zu verändern.
Mit der Installation „eigen - ständig - keit“ greifen Erwerbslose dieses Thema auf und gestalten Schuh-Werke, die ihre persönliche Sicht der Dinge, ihre Wünsche und Änderungsvorschläge darstellen. Dabei dienten alte, ausgetretene Schuhe und Stiefel als Grundlage für das künstlerische Schaffen. Schuhe stehen dabei als Symbol für die eigenen Schritte, den eigenen Weg, den jemand gehen möchte. Die künstlerischen Arbeiten sind Beispiele für diese Wege und Wünsche, für Ansätze und Ideen zur Veränderung – persönlich oder gesellschaftlich. Sie zeigen auch, wie diese Wege versperrt werden oder können Ideen aufzeigen, wie sie sich dennoch verwirklichen lassen.
Die Schuh-Werke wurden im Rahmen der GIENNALE III im Biergarten Ulenspiegel und der Alten Kupferschmiede ausgestellt. Im Laufe des Herbstes 2023 waren sie noch in der Anlaufstelle W3 und während unseres Filmabends im Rahmen der Globale Mittelhessen im Jokus zu sehen. Ein paar Impressionen finden Sie hier: