Zwei Spiele für Tagesbetreuung der Caritas übergeben

Spiele mit großen, handlichen Figuren, Memory-Karten mit einfachen, altehergebrachten Motiven – in der Arbeitsloseninitiative entwickeln und bauen Erwerbslose Spiele, die speziell an die Bedürfnisse alter und dementer Menschen angepasst sind. So war die Freude in der Caritas Sozialstation bei den alten Menschen am Dienstag, den 18.09.12 groß, als sie am die ersten beiden Spiele in Empfang nehmen konnten.

Mensch ärgre dich nicht Spiel mit großen FigurenAusgerichtet auf die Wünsche und Bedürfnisse und Wünsche der dort betreuten Menschen hatten die Erwerbslosen unter Leitung von Diplom-Pädagogin Martina Bodenmüller zwei Spiele entworfen und in Eigenregie hergestellt: Ein Mensch-ärgre-dich-nicht-Spiel für 6 Personen, mit extra großen, handlichen Figuren, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst entworfen und aus Modelliermasse gestaltet hatten. Und ein Memory-Erinnerungspiel mit eigens dafür aufgenommenen Fotos, klassische Motive, teilweise aus alter Zeit, aufgezogen auf extra großen Karten. 

Die Sozialstation der Caritas betreut tagsüber alte und demenzkranke Menschen, die noch zu Hause leben. 

Im Qualifizierungsprojekt „Begegnung und Netzwerke“ arbeiten 12 Erwerbslose in verschiedenen Bereichen mit und erfüllen dabei zusätzliche gemeinnützige Arbeiten. Das Projekt ermöglichte für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, über den eigenen Horizont hinaus zu schauen, Neues kennen zu lernen, aktiv zu werden und durch die positive Rückmeldung auch wieder mehr Selbstbewusstsein zu erlangen. Denn Erfolgserlebnisse und das Gefühl, gebraucht zu werden, sind das was in Zeiten der Arbeitslosigkeit oft viel zu kurz kommt.

Memo Spiel mit großen KartenElena G. hat am Mensch-ärgre-dich-nicht-Spiel mitgearbeitet und berichtet: „Mir hat vor allem die kreative Tätigkeit Spaß gemacht, sich zu überlegen, wie ein Spiel an die Bedürfnisse der alten Menschen angepasst werden kann. Für mich persönlich ist es eine sehr positive Erfahrung, dass man durch einfache Umgestaltung eines Spieles das den Menschen mit ihrer schwindenden Fingerfertigkeit wieder zugänglich machen kann. Ich war überrascht, wie gut die Spiele bei den Besuchern angekommen sind und wie begeistert sie waren, sofort losgespielt haben und gar nicht mehr aufhören wollten. Wir haben nicht nur für den „Schrank“ produziert, sondern etwas erstellt, was echt Freude bereitet.“

Thomas K. war beim Foto-Memory beteiligt: „Ich habe gerne die Bildbearbeitung der Fotos übernommen und hier auch Neues dazugelernt. Ich fand es toll, dass sich die alten Menschen nicht nur für die Spiele an sich interessiert haben, sondern auch wie sie gemacht wurden. Sie haben Fragen gestellt und sich wirklich interessiert. Ich habe auch gespürt, dass sie sich gefreut haben, dass andere sie besuchen. Ich habe sonst oft Angst, unter Menschen zu gehen, aber hier war es sehr schön, mitzuerleben, wie sie sich gefreut haben.“

Gruppenbild in der Sozialstation bei der Übergabe der SpieleUwe G. erzählt, wie die Spiele geplant wurden: „Es war viel Vorbereitung und Planung in der Gruppe notwendig, zum Beispiel um geeignete Motive für das Memory auszuwählen und diese entsprechend zu bearbeiten. Auch beim Mensch-ärgre-dich-nicht-Spiel musste die Spielfeldgröße und der Verlauf des Weges genau überdacht werden. Und es freute mich sehr, dass die Spiele so gut angekommen sind – das zeigt, dass wir wirklich gute Arbeit geleistet haben.“

Beim gemeinsamen Spiele-Vormittag kamen dann weitere Ideen, an denen die Arbeitslosen jetzt arbeiten: ein Bingo-Spiel mit großen Karten und Zahlenplättchen und ein Greif- und Motorik-Spiel mit eigenen Figuren. 

Memo Spiel mit großen Karten