2010: Filmprojekt beim globalisierungskritischen Filmfestival GLOBALE
Als Mitveranstalterin und Bündnispartnerin engagierte sich die ALI Gießen beim globalisierungskritischen Filmfestival in Mittelhessen, das von verschiedenen Initiativen und engagierten Menschen der Region getragen wird. Ziel des Festivals ist es, mit einem breiten Angebot an Filmen und Veranstaltungen rund um das Thema der Globalisierung, ein Forum für Diskussionen zu schaffen und zum Handeln anzuregen. Neben Gesprächen mit RegisseurInnen und Vorträgen mit ReferentInnen wurde das Programm um Musik, Theater, Lesungen und Ausstellungen ergänzt. Die auf der Globale Mittelhessen präsentierten Filme zeigten wie die Auswirkungen der Globalisierung Menschen in aller Welt unmittelbar betreffen und sie damit umgehen. Ein Ziel war, neue Alternativen zu formulieren. Dabei stand die Vernetzung lokaler Initiativen, auch in globaler Hinsicht, im Vordergrund.
Der Filmbeitrag der Arbeitsloseninitiative war "Beds are burning", der unter Leitung von Amir Motearefi im Rahmen unseres Qualifizierungsprojektes mit Teilnehmer/innen entstanden ist und im Jokus uraufgeführt wurde. Die DVD des Filmprojekts ist gegen eine kleine Unkostenspende bei uns in der Ali oder bei Aktionen am Stand zu bekommen.
Atuelle Informationen und das diesjährige Programm zum Filmfestival finden Sie unter diesem Link: www.globalemittelhessen.de
Das Filmprojekt im Einzelnen und was es den Teilnehmern gebracht hat:
Erstmalig konnte die ALI ein eigenständiges Filmprojekt verwirklichen in dem Langzeitarbeitslose die Chance bekamen einen Spielfilm zu realisieren.
Möglich wurde dies durch das 9-Monatige Dach-Projekt "Begegnung und Netzwerke", in dem Kooperationen mit verschiedenen Partnern, wie z.B. das Filmfestival "Globale Mittelhessen", für das der Film auch produziert wurde, den Umsonstladen Gießen, dem offenen Kanal Gießen und anderen entstanden.
Im Rahmen dieses Filmprojekts, das durch Amir Motearefi (an)geleitet wurde, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich von der Idee bis zur Präsentation und Covergestaltung der DVD, einzubringen.
Am Anfang ging es darum eine Idee zu entwickeln, die zum globalen Thema passt, Lokalkolorit beinhaltet und auch zu realisieren sein musste. So wurde diskutiert, recherchiert, ein Drehbuch mit etlichen Versionen entstand, es wurde geübt, geprobt, gespielt, ausprobiert. Manch eine(r) musste ordentlich Mut aufbringen um vor der Kamera zu bestehen. Parallel zur Entstehung des Films wurden immer wieder Teilszenen geschnitten und angeschaut um Mut zu machen aber auch um Verbesserungen zu entwickeln.
Jede(r) konnte sich nach Bedürfnis einbringen, wer nicht vor oder an, sondern lieber hinter der Kamera mitarbeitete konnte dies entweder im technischen oder im handwerklichen Bereich tun. So entstanden Musik, Requisiten, Flyer, Covergestaltungen aber auch Telefonate und Absprachen zwecks Erlaubnis eines Drehorts oder Termin und andere Bürotätigkeiten waren ein zu holen oder zu erfüllen.
Durch echtes Engagement und mit Herzblut an der Sache veschmolzen die Teilnehmer zu einem echten (Film)-Team, in dem gelitten und gelacht aber vor allem Teamfähigkeit und Selbstbewusstsein entwickelt wurde.
Nebeneffekte inkludiert: Tagesstruktur - was es für die Anderen oder sich selbst bedeutet wenn jemand aus dem Team ausfällt oder fehlt - Selbstsicherheit - sich selbst oder den eigenen Namen auf der Leinwand zu sehen führte nicht nur bei Freunden und Familie zu Anerkennung und Beifall.