Klimawandel, Menschenrechte, Armut... Stellung beziehen zu Fragen der Zeit, war das Thema einer Sammelausstellung verschiedener Künstler und Kunstaktionen, an der sich die Arbeitsloseninitiative im Frühjahr 2011 beteiligte. Organisiert wurde die interaktive Ausstellung gemeinsam von den Vereinen motivés e.V. und Arbeitsloseninitiative Gießen e.V., sowie Café Amélie, DGB und ver.di. Interaktiv deshalb, weil es nicht nur etwas zu sehen gab, sondern auch die Möglichkeit, sich mit Stellungnahmen auf einer Videobox oder die Teilnahme an Workshops zu beteiligen.
Kulturprojekte
Regelmäßig werden in der ALI Kultur- und Kreativprojekte angeboten. Erwerbslose können sich hier kreativ betätigen: beim Malen, Schauspielern, Handwerken, Gestalten oder Organisieren. Kulturprojekte gehen über künstlerische Kurse hinaus. Sie bieten Erwerbslosen die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen und ein "Produkt" zu erstellen, das zum Beispiel im Rahmen einer Ausstellung oder Aufführung präsentiert wird. Sie sind eine Möglichkeit, die schwierige Situation der Arbeitslosigkeit zu gestalten und die negativen Folgen von Arbeitslosigkeit wie z.B. Mutlosigkeit und Resignation zu verringern und zu überwinden. Kommunikation und Solidarität werden dabei angeregt, andere Lebensbereiche neben "Arbeit und Beruf" erfahren Wertschätzung. Es geht darum, die Situation der Arbeitslosigkeit zu "überleben", aber auch Kreativität und Eigeninitiative zu wecken und Perspektiven zu entwickeln. Und nicht zuletzt auch um Möglichkeiten der Integration in den Arbeitsmarkt. Im Rahmen unserer Kulturprojekte arbeiten wir mit vielen verschiedenen Kooperationspartnern zusammen. Einen Überblick über aktuelle und vergangene Projekte finden Sie hier:
Facettenreiche Blickfänge für die Anlaufstelle "Chance 50 plus" gestalteten Teilnehmer/innen des Qualifizierungsprojektes und ehrenamtliche Arbeitslose aus der ALI im Winter 2010 / 2011. Im Kunstprojekt entstand unter Leitung von Martina Bodenmüller ein Wand-Memory aus 26 Einzeltafeln, von denen jeweils zwei zusammen gehören. Es trägt den Titel "Zeit". Außerdem wurde für einen weiteren Gruppenraum ein dreiteiliges Großbild mit dem Titel "Räder" entworfen und gestaltet.
In diesem Kooperationsprojekt mit einm altersgemischten Kindergarten entstanden vier außergewöhnliche Sichtschutzwände - ein Elefant, ein Drache, ein Zebra-Einhorn und ein Bus mit Tieren. Seit Juli 2010 sind sie im Garten der Kindergruppe Franz von Hahn e. V. zu sehen. Entworfen und erarbeitet wurden die Figuren von Teilnehmer/innen des Qualifizierungsprojektes "Begegnung und Netzwerke" zusammen mit den Kindern der Kita.
"Raffzahn" und "Feuerdrache" - die beiden 2 m hohen Holzfiguren entstanden aus der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit Reichtum und Armut, mit dem (un-)verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Ressourcen. Unter der Leitung von Martina Bodenmüller und Anja Sandtner entwickelten die Projektteilnehmer/innen Ideen für die Umsetzung dieses Themas im Rahmen einer Mitmachaktion auf dem Kunstpectaculum "Fluss mit Flair" 2010.
GedankenmauerZum Mitmachen fordert eine neue Kunstaktion der Arbeitsloseninitiative Gießen e.V. auf. Ab 23.07.2010 bis Anfang September steht vor dem DGB-Haus eine Mauer, und lädt ein, sich an ihr zu „verewigen“, mit eigenen Gedanken, Kunstwerken und Aktionen. Über ein Jahr hinweg haben sich die Teilnehmer und Besucher der Arbeitsloseninitiative Gießen e.V. Gedanken gemacht und daraus, unter der Leitung von Anja Sandtner und Annika Otte, eine Mauer gebaut.
Welche Zukunftsperspektiven haben Kinder in einem Land, in dem die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird? Unter dem Motto "Wir malen uns unsere Zukunft aus ..." gestalteten 8 Kinder zwischen 3 und 11 Jahren in Gemeinschaftsarbeit 6 Leinwände mit Gouache-Farben. Die Malaktion wurde von ehrenamtlichen Erwerbslosen und Kunsttherapeutin Martina Bodenmüller begleitet.
In einem über ein halbes Jahr andauernden Projekt entwarfen und verwirklichten Erwerbslose Wandgestaltungen für Institutionen. Für die neu bezogenen Gebäuden der Gesellschaft für Arbeit und Integration Gießen mbH (GIAG) und dem Landkreis Gießen in den ehemaligen River Barracks wurden verschiedenartige Kunstwerke entworfen und ausgearbeitet, die seither dort die Flure und Foyers erhellen. Unter der Leitung von Diplom-Pädagogin und Kunsttherapeutin Martina Bodenmüller erarbeitete eine Gruppe von 15 erwerbslosen Künstler/innen und Kunstinteressierten 5 Gesamtkunstwerke für Innenwände mit insgesamt 43 Einzelobjekten.